Wer sich
von der Millionenstadt Antananarivo weg bewegt, entdeckt
nicht nur herrliche Landschaften und sympathische
Menschen, sondern braucht auch kulinarisch nicht zu
darben. Grundsätzlich sind 'im Lande draussen' wohl
drei Kategorien an Restaurants zu unterscheiden:
- Hotely,
also ein madagassisches Restaurant, wo man einfach satt
werden will, aber keine Ansprüche auf Dekoration legt.
- Restaurant mit Tischtuch (an dem die Hände nicht
kleben bleiben) und Speisekarte (auf Papier gedruckt)
- Restaurant der gehobenen Art mit ausgesuchter
Innendekoration und gestylter Ambiance. Hier soll auch
das Auge mitessen.
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Hotely
Natürlich gibt es
viele Arten von madagassischen Restaurants. Das
beginnt bei einem vier Quadratmeter grossen Raum
mit fixen Bänken, wo es zwei Menus gibt:
Reissuppe und Reis mit etwas Fleisch. Andere haben
ihre Speisekarte mit Kreide auf eine Wandtafel
notiert und bieten vielleicht fünf bis sieben
verschiedene Menus, so etwa Reis mit
Schweinefleisch, Reis mit Huhnfleisch, Reis mit
Zebufleisch. Oft bietet ein Hotely keinerlei
sanitarische Anlagen und wer die Hände waschen
möchte, wird mit einem Krug Wasser und einem
Plastikkübel am Tisch bedient. |
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Als
Beispiel eines typischen Hotely sei hier das
Restaurant Fifi in Port Bergé genannt. Die
Speisekarte sieht so aus:
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Speisekarte,
Hotely Fifi |
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Typisches
Gericht eines Hotelys: viel Reis, dazu etwas
Zebufleisch und eine Sauce, eine Art
Suppenbrühe.
Gegessen wird mit dem Löffel. Die Gabel wird
zum Essen nicht gebraucht. Die Madagassen nutzen
die Gabel so wie die Europäer das Messer
nutzen: zerkleinern und 'schaufeln'. In einem
Hotely wird nie ein Essmesser aufgetischt. |
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Restaurant
Der Übergang von
einem Hotely zu einem Restaurant ist graduell.
Während sich ein Hotely an eine madagassische
Kundschaft richtet, hat ein Restaurant den
Anspruch, auch der kritischeren europäischen
Kundschaft Genüge zu tun. Also mehr Auswahl an
Speisen, mehr Getränke, schönere Dekorationen
von Gerichten und Speisesaal. Das Gedeck besteht
aus Löffel, Gabel und Messer, zudem gibt es eine
Serviette, was nur 'gehobene' Hotelys manchmal
auch bieten. Die Speisekarte liegt in gedruckter
Form vor - obwohl eine Wandtafel vielleicht doch
noch auf tagesaktuelle Menus hinweisen mag. Dann
aber sind Präsentation und Schrift erlesen. Ein
Restaurant verfügt über Toiletten, die jedoch
oft von unterschiedlicher Qualität sind. |
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Als
Beispiel eines typischen Restaurants der eher
gehobeneren Art stellen wir das Hotel - Restaurant
Joffre in Tamatave vor. Die Speisekarte sieht so
aus:
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Speisesaal,
Restaurant Joffre, Tamatave |
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Bichiques
ist der französische Name für die Fischbrut
des Frischwasserfisches Sicyopterus lagocephalus,
zu deutsch sicydiine Grundeln. Diese Fische
leben im küstennahen Süsswasser, während die
Larven im Meer heranwachsen. Die erwachsen rund
12 Zentimeter langen Fische haben die
unglaubliche Fähigkeit, auch hohe Wasserfälle
hochzuklettern: ihre Bauchflossen verwandeln sie
dabei in Saugnäpfe. Ein Weibchen legt 50'000
und mehr Eier.
Bichiques entstehen nur nach Tropenregen. Die
etwa einen Zentimeter langen Larven oder fast
durchsichtigen Jungfische gelten als
Spezialität. Nur wenige Restaurants haben - und
auch dies nicht immer - diese empfehlenswerte
Köstlichkeit auf dem Speiseplan. Auf der Insel
La Réunion nennt man die Bichiques sogar 'den
Kaviar der Insel'. |
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Links:
http://www.datz.de
Le
bichique de la Réunion |
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Hotel
Imperial, Diego |
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Vegetarisches
Essen ist natürlich in Restaurants zu haben,
auch in Hotelys: dort lässt man einfach das
Fleisch weg. Strikte Vegetarier, die
beispielsweise auch keine Eier essen, haben es
manchmal etwas schwer, geeignete Menus zu
finden. Allerdings ist es so, dass nackter,
weisser Reis immer und überall zu haben ist. |
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