Wieviel Wert hat das Geld? 
 

Die gute Nachricht: auch in Madagaskar kennt man Geld.

Die schlechte Nachricht: es gibt zwei 'Währungen'.

Die einfachste Methode dabei ist: bezahlen Sie erst mal nur einen Fünftel. Sofern Sie falsch liegen, wird man es Ihnen schon sagen. Oder noch besser: fragen Sie nach: Ariary oder FMG?

Und nun die Erklärung:
Madagaskar hatte zu Zeiten des Diktators Ratsiraka den Franc Malgache, den madagassischen Franken (FMG, französisch ausgesprochen als 'eFeMSchee'). Ratsiraka hatte zwar versucht, eine alte Währungsbezeichnung, den Ariary, wieder zu aktivieren, doch das kam beim Volk nicht an. Damals schon, also vor zwanzig Jahren, waren 5 FMG gleich 1 Ariary. Aber alle Leute wirtschafteten mit FMG. Ariary war auf dem Geld aufgedruckt, hatte aber keine Bedeutung.
Dann kam - nunja - ein neuer Diktator und schaffte den FMG ab und liess neues Geld in Ariary drucken. (Warum, bleibt unklar. Suchte er den psychologischen Effekt, dass nun alle Produkte scheinbar fünfmal billiger wurden - oder, was logischer erscheint, war er an der Geldpresse beteiligt? Kurzum: seit 2005 rechnet man offiziell mit Ariary (AR).

Doch das Volk macht nicht richtig mit. So gut wie alle Madagassen / Madagassinnen rechnen noch immer in FMG, sowie die Franzosen heute noch in Anciens Francs rechnen, obwohl die Währungsreform 40 Jahre her ist und so wie noch viele in Deutschland den Euro in DM umrechnen, um ein Gefühl der Summe zu erhalten.

Doch wer als Reisender / Reisende nach Madagaskar kommt, erhält bei der Bank oder in der Wechselstube automatisch Ariary, weil das ja die offizielle Währung ist. Draussen jedoch verlangt der Taxifahrer für eine innerstädtische Fahrt beispielsweise 20'000. Der Reisende, die Reisende denkt logischerweise 20'000 Ariary, doch der Taximan will eigentlich 20'000 FMG = 4'000 Ar. Dies, weil auch er noch immer in FMG denkt und oft auch, weil er weiss, dass der Besucher, die Besucherin in Ariary denkt und er somit mit etwas Glück den fünffachen Preis rausholen kann. Besonders die Taxifahrer am Flughafen arbeiten gern mit dieser Methode. Daher sollten Rechnungen, zum Beispiel im Restaurant, genau angesehen werden. 

Viele Restaurants schreiben beide Preise hin: in FMG und fünfmal weniger in AR. Andere hingegen nicht - ob absichtlich oder aus Versehen bleibe dahingestellt. Tatsache ist, dass sogar ein empfehlenswertes Restaurant wie das Sakamanga nicht ganz klar ist bezüglich der Währungseinheit und wohl zudem noch etwas Additionsschwierigkeiten hat, wie links zu sehen ist.

Kurzum: versichern Sie sich, ob Ariary gemeint sind oder die fünfmal billigeren FMG.


Wer nach Madagaskar reist, fragt sich oft folgende Fragen:

- Kreditkarten: Es gibt Automaten und Kreditkarten werden in den gehobenen Restaurants und Läden akzeptiert. Aber gehen Sie dahin? Wenn schon, dann scheint Visa gut verbreitet zu sein. (PRIORI-Tipp: Kreditkarten zuhause lassen)

- Bargeld: Mit Euro fährt man sehr gut. Schweizer wechseln, wenn schon, lieber in Euro als in US$. Der Schweizer Franken wird akzeptiert, der Euro hat aber einen besseren Kurs. Normalerweise aber lohnt es sich für Schweizer nicht, in der Schweiz Euros zu tauschen und diese dann in Madagaskar in Ariary zu wechseln. 

- Egal um welche Tages- oder Nachtzeit Ihr Flug in Antananarivo ankommt: dort haben zwei Banken und eine Wechselstube geöffnet. Die Kurse sind sehr korrekt, oft sogar besser als in der Stadt. Mit einem Spaziergang von 30 Metern hat man die drei begutachtet und tauscht dort, wo's mehr gibt. 

- Schwarzmarkt: Es gibt keinen Schwarzmarkt in Madagaskar. Aber andersrum gesehen: es gibt einen Schwarzmarkt, nur werden Sie dort garantiert gelinkt. Abgesehen davon ist es illegal, ausserhalb von Banken und Wechselstuben Geld zu tauschen. So sonderlich es tönt, aber es gibt Falschgeld in Madagaskar. Ein Gelddealer an der Strassenecke wird Ihnen gern Blüten andrehen, auf einer Bank ist dieses Risiko sehr minim. (PRIORI-Tipp: Hände weg von Geldtauschern auf der Strasse)

Untenstehend die Banknoten Madagaskars:

10'000 Ariary ist der grösste Wert und entspricht etwa 4 Euro oder 6 sFr.
Nebst den unten abgebildeten Noten gibt es noch eine 100-Ariary-Note (Wert 4 Eurocent oder 6 Rappen), und es gibt sogar noch Münzen, deren Wert dann wirklich im Cent-/Rappenbereich liegt und man sich schämt, dies als Trinkgeld liegen zu lassen.
 

  
Anjary: Preis wird in Ariary (23'600 Ar) und in Fmg (118'000 F) ausgewiesen.

Relais Normand: 1 brochette de zébu, 1 steack au poivre vert, 1 Coca GM und ein Kaffee: 18'800 Ar

Muraille de Chine: essen und trinken für 2 Personen: 54'700 Ar = 273'500 FMG (= 38 sFr)
 
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