Aus
Regenwasser werden tropische Sturzbäche (Oktober 2007)
Die diesjährigen Madagaskar-Tage im Zoo Zürich stehen im Zeichen
des Wassers Tropischer Regenguss in der Masoala-Halle. Zweimal pro
Woche regnet es in der Masoala-Halle. Wie aus gewöhnlichem Zürcher
Wasser tropischer Regen wird, können Zoo-Besucher an den vierten
Madagaskar-Tagen erleben.
Zweimal pro Woche regnet es in der Masoala-Halle. Wie aus gewöhnlichem
Zürcher Wasser tropischer Regen wird, können Zoo-Besucher an den
vierten Madagaskar-Tagen erleben.
bai. In der Masoala-Halle ist Regen bis anhin nur morgens gefallen,
wenn keine Besucher zugegen waren. Dies war gestern Mittwoch anders.
Kurz vor der Mittagszeit sind zahlreiche Anwesende von einem
Nieselregen überrascht worden. Dieser entwickelte sich nach wenigen
Minuten zu einem Platzregen mit Sturzbächen. Kein Wunder, denn während
der 20-minütigen Demonstration vor den Medien wurden 55 000 Liter
Wasser via Leitungen in die Halle gepumpt. Die Verantwortlichen des
Zoos zeigten, wie sie das für die Tiere lebenswichtige Klima
herstellen. Ab Freitag können alle Zoo-Besucher auf Führungen zum
Thema «Zyklone in Madagaskar» erleben, wie sich ein tropischer
Regen anfühlt.
Zoo-Techniker André Lienhard erklärte, wie die Beregnung der
Anlage abläuft. Gewöhnliches Regenwasser fliesst vom
Kunststoffdach der Halle mit einer Fläche von 11 000 Quadratmetern
in Schächte und wird in Tanks mit 500 000 Litern Fassungsvermögen
gesammelt. Anschliessend wird es aufbereitet. Zuerst kommt es in
einen Sand-, dann in einen Aktivkohlefilter, schliesslich werden
Keime abgetötet.
Zweimal wöchentlich Regen
Die Halle wird durchschnittlich zweimal pro Woche mit 18 Grad warmem
Wasser beregnet. Fällt in Zürich lange kein Regen, müssen die
Techniker der Beregnungsanlage auf Leitungswasser ausweichen, das
vor der Anwendung entkalkt wird. Das Ökosystem der Masoala-Halle
ist demjenigen des Masoala-Parks im Norden von Madagaskar
nachempfunden, der dieses Jahr zum Unesco-Weltnaturerbe ernannt
wurde. Im madagassischen Regenwald ist 90 Prozent Luftfeuchtigkeit
normal. Im Zürcher Regenwald liegt diese bei 80 Prozent, da im
Unterschied zum Masoala-Park hier kein Wind weht und somit weniger
Feuchtigkeit verdunstet.
Auf rund 11 000 Quadratmetern leben in Zürich 42 Tierarten, für
die Wasser Lebenselixier ist. Darunter ist auch das sogenannte
Panther-Chamäleon, das die Besucher gestern Mittwoch mit etwas Glück
zwischen all dem Grün entdecken konnten.
Hilfsprojekte des Zoos in Madagaskar
An der Medienkonferenz war ein Mitarbeiter der madagassischen
Botschaft zugegen, der über die Rodung des Regenwalds auf der Insel
informierte. Der Zoo Zürich führt im Masoala-Park diverse
Hilfsprojekte durch, um die Rodung zu bekämpfen. So werden 18 000
Dollar in Bewässerungsprojekte investiert. Das Ziel des Zoos Zürich
ist es, vom Trockenreis-Anbau auf ein künstliches Bewässerungssystem
für Nassreis umzusteigen. Damit wird weniger Boden gerodet. Im
Winter wird mit dem Bau eines Info-Zentrums zum Regenwald begonnen.
Rübel betonte, wie wichtig es sei, die Bevölkerung über den Wert
des Regenwaldes zu informieren.
NZZ, 11. Oktober 2007
In der Masoala-Halle des Zoos Zürich finden jedes Jahr Mitte
Oktober die Madagaskar-Tage statt. Nebst Führungen in der
Masoala-Halle wird das Land mit Musik, Handwerk und madagassischen
Gerichten vorgestellt. Mehr Infos dazu unter www.zoo.ch
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