Ausbildung von technischen Handwerkern

Fachlich ausgebildete Handwerker sind in Madagaskar Rarität. Meist schaut der Lehrling einfach zu, verrichtet Handreichungen und nach ein paar Jahren kennt er die Handgriffe. Theoretisches Hintergrundwissen hat er oft nicht.

 

Warum also nicht eine Lehrwerkstätte für Elektro-Mechaniker aufbauen? Elektro-Mechaniker deshalb, weil dieser Beruf geeignet ist, ökologische und mit erneuerbaren Energien betriebene Produkte herzustellen und zu warten. Also Wind-, Wasser- und Solarenergie nutzen zur Erzeugung von Strom und Warmwasser. Ein Elektro-Mechaniker kann auch Grundwasserpumpen herstellen, ob manuell- oder windbetrieben.

Gesagt, getan. Der Schweizer Urs Marthaler fand 2008 in der Nähe von Antsirabe ein Ausbildungszentrum, eigentlich gut ausgerüstet mit Maschinen, doch ohne Konzept, ohne Werkzeuge, ohne Fachlehrer. Und hier setzte er an. Verhandlungen und Abkommen, dann Bestandesaufnahme und Bedarfsanalyse. In der Schweiz gründete er den Verein Madaform. Mitte des Jahres 09 wurde ein Container mit Werkzeugen nach Madagaskar geschickt, gefüllt mit Werkzeugen, die Madaform geschenkt erhalten hatte. Urs Marthaler liess sich 2010 in Antsirabe nieder und begann, die zahlreichen administrativen Hürden zu überbrücken.

Doch die eigentliche Schwerarbeit beginnt erst: Installation der Arbeitspätze, Aufbau eines Lehrprogramms, Ausbildung von 'Lehrlingen / Schülern'. Rund ein Dutzend sollen es erstmal sein. 

Wir von der PRIORI unterstützen diese Initiative aktiv. So amtiert die PRIORI als Kontaktbüro in Antananarivo, das administrative und andere Aufgaben für Madaform wahrnimmt.

 

Natürlich sucht Madaform noch weitere Unterstützung:

- Handwerkermaterial, Werkzeuge
- Geldspenden (für den Transport der Container, für den Aufbau der Lehrstruktur in Antsirabe etc)

- aktive Mitarbeit. Einerseits als Madaform-Mitglied in der Schweiz und andererseits in Form eines Einsatzes in Madagaskar, dies als versierter Handwerker / Techniker / Ausbildner. Der Einsatz ist besonders geeignet für einen rüstigen Frührentner, der seine handwerklichen Fähigkeiten gern in den Dienst einer Ausbildungsstätte stellen möchte.

Bitte lesen Sie das Infoblatt des Vereins als .pdf-Dokument.


Mehr Infos dazu finden Sie ebenfalls unter www.madaform.ch und per eMail direkt bei Urs Marthaler
 


Das Projekt Madafrom sucht nach wie vor Fachleute  
im Elektro-, Mechanik-, Wasser- und Solarernergiebereich, 
die gerne unsere Assistenten während 2-3 Monaten aus- und weiterbilden würden.

Gesucht werden also Ingenieure, Berufsschullehrer, 
Handwerker wie z.B. Schlosser, Polymechaniker, Elektromechaniker usw. 
Es sind auch Rentner und Frührentner, die sich noch nicht zu alten Eisen zählen
 und die abenteuer- und reiselustig sind, herzlich willkommen.
Einzige Bedingung ist eine gute Kenntnis der französischen Sprache.

Erster Einsatz ab Sommer 2011 möglich.

Wenn Sie mehr erfahren wollen, wenden sich bitte 
per eMail direkt an den Projektleiter Urs MARTHALER  
oder telefonisch  00261 32 769 58 14 (Madagaskar) resp. 0041 79 601 91 66 (Schweiz )

 
Der Bericht 2011 beschreibt den Fortschritt in diesem Jahr. Ganz offen  beleuchtet Urs Marthaler seine Fort- und Rückschritte mit seiner Projektidee, nämlich Berufsausbildungen für Handwerker zu ermöglichen. 

 
   
 

 

 
 
Fotostrecke: Centre de formation rurale et artisanale, Antsirabe (Fotos: Urs Marthaler 2008)
 
Von Sponsoren bereits erhaltene Werkzeuge und Apparate:
     
 
Wien, 26. März 2009

Hallo Herr Stadelmann

Ich hoffe es geht Ihnen gut. Ich darf mich sehr herzlich für Ihre Informationen über die Entwicklungen in Madagaskar bedanken. Soweit in unseren Medien nachvollziehbar, dürfte der Machtkampf ja vorerst zu Ende sein. Die Frage ist leider immer: für wie lange? Bis der nächste Klan versorgt werden muss? Bis wieder ein Präsident sich zu sehr vom ehemaligen Kolonialherren befreien will? Es scheint als würden diese Teufelskreise in Afrika wohl nie durchbrochen werden.

Ich denke sehr viel darüber nach wie denn den Menschen am Besten direkt zu helfen sei. Der von Ihnen eingeschlagene Weg dieses sanften Tourismus, des Büros PRIORI, des Museums usw. erscheint mir der sinnvollste zu sein. Wie geht’s eigentlich in so schwierigen Situationen einer Bodo, einem Mbula, den Guides denen jetzt wahrscheinlich wieder die Touristen ausbleiben?

Übrigens hat mir meine Frau zum Geburtstag eine „Mitgliedschaft“ bei „Madaform“ geschenkt. Freut mich sehr, weil ich ja von meiner Berufsausbildung her ja Mechaniker bin und somit (noch) ein wenig Bezug zum Manuellen habe. Ich denke auch das ist ein ganz wichtiger Mosaikstein in der Entwicklung dieses wunderbaren Landes.

Lieber Herr Stadelmann, ich würde mich sehr freuen wieder einmal eine Einschätzung von Ihnen aus erster Hand über die Situation vor Ort zu bekommen.

Bis dahin ganz viele Grüße aus Wien und alles Gute

Ihr Erich R.


Lieber Erich R.

Vielen Dank für Ihr Mail. Ja, es ist tragisch, dass Madagaskar inmitten einer globalen Krise auch noch eine eigene produziert hat. Dem Land geht es ökonomisch schlecht und so auch den Leuten. Wir innerhalb der PRIORI versuchen zu überleben. So haben wir keine Leute entlassen - wie das andere gemacht haben. Wir versuchen einfach weiterzuarbeiten, obwohl wir auf dem Reisesektor verständlicherweise fast nur noch Absagen erhalten. Wer will schon in ein unstabiles Land reisen? Ausserhalb der Hauptstadt kann ohne Probleme gereist werden und es nicht so, dass 'das ganze Land' in Aufruhr war/ist.

Doch seit einer Woche nun hat sich einer der beiden Gegner obenaufgeschwungen. Es ist eigentlich egal, welcher der beiden es war. Aber ich denke, dass damit nun Ruhe einkehrt. Wohl noch ein paar Demos, aber die Sache halte ich nun für geregelt. Die nächste Krise kommt jedoch bestimmt.

Andererseits ist es ja so, dass die Mehrheit der Leute einfach weiterlebt, ob Krise oder nicht. Vielfach sind sie ja auch kaum informiert und diese Krise war wie meist in Madagaskar eine innerstädtische Krise und zuallermeist nur gerade auf die Hauptstadt bezogen. So lebt die ländliche Bevölkerung - und das sind immer noch 80% der Madagassen - genauso weiter wie vorher. Sie haben ja kaum Anteil an den Früchten einer 'Entwicklung' und wissen, dass sie zuallererst einfach auf sich selber vertrauen müssen.

Es freut mich, dass Sie sich bei Madaform engagieren wollen. Daher schicke ich eine Kopie dieses Mails gleich an den Madaform-Initiator Urs Marthaler. Ich bin überzeugt, dass Sie einen Betrag zu diesem Projekt leisten können und freue mich über Ihr Engagement. Bitte nehmen Sie doch gleich Direktkontakt mit Urs Marthaler auf.

Ich bin in diesen Wochen nun in der Schweiz, wo Sie mich auch telefonisch erreichen können. Herzliche Grüsse, auch an Ihre Gemahlin

Franz Stadelmann, Basel, 26. März 2009

 

 

 


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