Wasser ist Leben: Trinkwasser für alle

Noch heute haben grosse Teile der madagassischen Bevölkerung keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Dies besonders im trockenen Süden. Sie holen ihr Wasser aus weit entfernten Tümpeln, an denen sich auch Tiere aufhalten. Daher sind auch der Übertragung von Krankheiten Tür und Tor geöffnet.

Im tiefen Süden ist die ONG (Nichtregierungsorganisation) Taratra seit 25 Jahren aktiv: im Brunnenbau und im Bereich der Landwirtschaft (Anbau von Gemüse als Ergänzungsnahrung). Ich persönlich kenne den Leiter von Taratra, Arsène Raveloson seit nunmehr weit über 20 Jahren, weil ich damals im Rahmen der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit mit ihm zusammen Wasserprojekte im Süden Madagaskars koordinierte.

Es freut mich also ganz persönlich, dass sich Andi Hofmann für Taratra und die Trinkwasserversorgung im knochentrockenen Süden einsetzt. Er tut dies als Privatmann und hat dazu weder eine Homepage noch macht er dazu eine grosse PR-Kampagne. Doch dadurch leitet er die gesammelten Gelder vollumfänglich nach Madagaskar weiter. Wenn Sie sich für dieses Projekt interessieren und in irgendeiner Form mithelfen möchten, dann bitte ich Sie, Direktkontakt mit Andi Hofmann aufzunehmen. Seine Adresse findet sich in untenstehendem Bericht.

Franz Stadelmann, April 2009
 
Bericht von Andi Hofmann über sein Projekt (2008)

 

Über die Eindrücke seiner Reise 2009 mit Projektbesuch erschien im Tages-Anzeiger eine Reportage, hier als .pdf


 
   
 

 

 
 
Fotostrecke: Brunneneinweihung 2008
 
     

Sauere Hände, gesunde Kinder. Hygienunterricht für Erstklässler
Antananarivo. Auf den Zugang zu sauberem Trinkwasser werden im armen Madagaskar viele Menschen wohl noch lange warten müssen. Weil auch in den meisten Schulen der afrikanischen Inselrepublik der Anschluss an eine Wasserleitung fehlt, erhalten Schülerinnen und Schüler jetzt Hygieneunterricht. Sie lernen mit Wasser und Seife umzugehen, um sich vor Durchfallerkrankungen zu schützen, die sie immer wieder vom Schulbesuch abhalten.
"Für die Installation von Wasserleitungen ist im Schulbauprogramm der Regierung kein Geld vorgesehen", erklärte der Landeskoordinator von 'Diorano Wash', Herivelo Rakotondranibe. Das aus mehr als 150 Nichtregierungsorganisationen bestehende Netzwerk will dafür sorgen, dass in 400 Schulen mindestens einmal täglich Händewaschen angesagt ist. Je ländlicher die Gegend, umso schlechter seien die sanitären Bedingungen, stellte der Aktivist fest. "Deshalb fordern viele Landschulen ihre Schüler auf, eine Flasche Wasser zum Trinken und Waschen mitzubringen."

Besonders Madagaskars Kinder leiden unter der mangelhaften sanitärer Grundversorgung. Eine 2002 vom Nationalen Institut für Statistik erstellte Untersuchung stellte fest, dass mehr als die Hälfte der Kinder unter fünf Jahren an Durchfallerkrankungen sterben. Wo sauberes Wasser fehlt, sind auch Haut- und Atemwegserkrankungen weit verbreitet.

Eine im Februar dieses Jahres durchgeführte amtliche Überprüfung der hygienischen Zustände in den Schulen ergab, dass nur 18 Prozent der Schulgebäude in den 111 Schulbezirken des Landes an eine Trinkwasserleitung angeschlossen waren. Nicht einmal in jeder dritten Schule gab es Toiletten. Der Mehrheit der Schüler bleibt somit nichts anderes übrig, als sich in die Büsche zu schlagen.

Die Grundschule von Ilafy etwa ist nur rund 20 Kilometer von der Hauptstadt Antananarivo entfernt. Doch seit 90 Jahren gibt es hier kein fließendes Wasser, und die sanitäre Ausstattung ist mangelhaft. Auch hier sind die Kinder angehalten, eine Flasche Wasser mitzubringen.

Kranke Schüler versäumen 3,5 Millionen Unterrichtsstunden
Manche Mütter wie Landy Rasoatavy kochen das Wasser morgens ab, bevor sie es ihren Kindern mitgeben. Doch häufig sei das von den Schülern mitgebrachte Wasser keineswegs unbedenklich, betonte die Lehrerin Aimée Rasoanirina. "Viele Schüler müssen immer wieder krank zu Hause bleiben und versäumen dadurch viele Unterrichtsstunden", berichtete sie.
Aktuellen amtlichen Schätzungen zufolge verloren kranke Schüler 2008 etwa 3,5 Millionen Unterrichtsstunden, weil sie durchschnittlich drei Tage zu Hause bleiben mussten.

In der Grundschule von Ilafy gehört neuerdings Hygiene zum regulären Lehrstoff. Hier lernen schon die Erstklässler, sich vor dem Essen die Hände zu waschen. Die dazu gehörende Seife fehlt jedoch häufig, klagt Rasoanirina. "Leider reicht der Seifenvorrat, den der Schulbezirk verteilt, nie für alle Schulen", kritisierte die Lehrerin.

Madagaskars Eltern und Lehrer erinnern jetzt die Regierung an das Versprechen, die sanitäre Grundversorgung besonders an Schulen zu verbessern. Wie weit sich die derzeitige Übergangsregierung an derartige Zusagen gebunden fühlt, bleibt abzuwarten. Inzwischen müssen von internationalen Sponsoren abhängige Initiativen wie 'Diorano Wash' einspringen. Das Weltkinderhilfswerk UNICEF und die US-Entwicklungsagentur USAID haben bislang vier Millionen US-Dollar für Hygieneprojekte in madagassischen Schulen ausgegeben. (
v
on Fanja Saholiarisoa/afrika.info/IPS/18. Mai 2009)
 
Zusätzliche Informationen im Internet: http://www.comminit.com/


 

 

 

 


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