Setzen
Sie Ihren Baum selber in den Boden!
Im Rahmen eines Ausfluges (Tagesausflug oder mehrere
Tage) können Sie zusammen mit dem Team von L'Ile
Verte in Ankazobe ihre fünf Bäume selber pflanzen.
Mit dabei werden Dorfbewohner sein, denn sie sind ja
letztendlich verantwortlich, dass diese Bäume nicht
zerstört oder abgebrannt werden.
Dieser Ausflug wird erlebnisreicher, wenn man daraus
zwei oder drei Tage macht. Also Hinfahrt ab
Antananarivo am Morgen (95 km/ 2 Stunden), Mittagssnack,
nachmittags Besichtigung des Geländes und Spaziergang
zu Wasserfällen (12 km entfernt, also teils
Spaziergang, teils Fahrt mit dem 4x4). Besuch einer
Grotte, in der sich Mitte des 19. Jh christliche
Religionsflüchtlinge versteckten. Dann Abendessen
(traditionelles Menue), Übernachtung in simplem
Zimmer. Am nächsten Tag einpflanzen Ihrer fünf
Baumschösslinge, Ansprache, Fotos. Mittagssnack.
Nachmittagsspaziergang, dann Fahrt und Übernachtung
in einem kleinen Naturpark (Sohisika). Abend- und Morgenwanderung
im Park. Rückfahrt nach Tana.
Aber auch, wenn Sie nur
einen Tag 'investieren' wollen, dann möchten wir Sie
gern animieren, Ihre Bäume persönlich zu besuchen.
Dazu ist ein voller Tag ab Hauptstadt notwendig: 2
Stunden Autofahrt (Richtung Norden, also Mahajunga),
dann Besuch der Plantage, Mittagessen in Ankazobe,
nachmittags Spaziergang im kaum besuchten
Naturreservat von Sohisika, Rückfahrt nach Tana.
Sehr interessant ist der Besuch montags, denn dann
findet in Ankazobe der Wochenmarkt statt.
Bericht
der ersten Pflanzaktion im Februar 2009
Am Nachmittag erreichten wir Ankazobe (ca. 90 km von Tana), wo wir als erstes die Jungpflanzen bewässerten, da sie übers Wochenende in der
Pepinière nicht gegossen wurden und wegen des Fahrtwindes weiterhin etwas austrockneten. Danach fuhren wir zum Pflanzort etwa 4 km ausserhalb
von Ankazobe, um zu sehen, wie weit die Vorbereitung des Bodens mit dem Traktor gediegen war. Da es seit 10 Tagen nicht mehr geregnet hatte, war die Erde sehr hart und wir haben deshalb beschlossen, das Umpflügen mit dem Traktor zu bewerkstelligen. Dies erleichterte die Arbeit mit dem Spaten für die Pflanzlöcher am nächsten Tag enorm.
Den Rest des Tages verbrachten wir damit, Reis und Öl für die 200 Arbeiter, die für Dienstag zum Pflanzen bestellt waren, zu besorgen und die letzten Details mit dem Bürgermeister zu besprechen.
Am Dienstag morgen haben wir Monsieur Solofo, der die Pflanzaktion leitete, im Bürgermeisteramt abgeholt und sind mit ihm zum Pflanzort gefahren. Einige der Bauern waren schon da und haben uns geholfen, die Pflanzen vom Pick up abzuladen. Eine Fuhre Mist, vom Bürgermeister organisiert, war auch schon deponiert. Der Rest wurde im Laufe des Morgens mit einem Lastwagen geliefert. Unterdessen organisierten wir 3 Fässer mit 200 l Fassungsvermögen, die wir an einem Wasserbecken, das von dem 10 km entfernten Wasserfall gespeist wird,
füllten, damit wir später die jungen Bäumchen giessen können, da es auch in der Nacht nicht geregnet hatte.
Inzwischen waren alle Leute sowie der Lastwagen mit dem Mist angekommen und wie es in Madagaskar üblich ist, wurde die Pflanzaktion mit einer Kabary
(Rede) vom Bürgermeister eröffnet. Anwesend waren die örtlichen Autoritäten: der Bürgermeister, sein Stellvertreter, die Belegschaft der Gemeinde, die Gemeindepräsidenten von 15 Gemeinden, Quartier
mobil (lokale Sicherheitstruppe), Fokonolona
(Gemeindevertreter) und die Ray aman-dreny (die
Ältesten).
Jetzt konnte es losgehen. Mittlerweile war es 10 Uhr. Die Männer gruben mit ihren Spaten
(Angady) die Löcher in dem vom Traktor vorbereiteten Boden und die Frauen füllten sie mit dem Mist, den sie in Körben auf ihren Köpfen transportierten. Dann wurde gepflanzt und gegossen. Die Fässer mussten ein zweites mal gefüllt werden. Um die Pflänzchen vor der Sonne zu schützen, wurden in den nebenliegenden Eukalyptushainen Zweige abgebrochen, die als Schattenspender in die Pflanzlöcher gesteckt wurden. Die Leute waren sehr motiviert und es war etwas schwierig, Ordnung in den Haufen zu bringen. Am Anfang ging es relativ diszipliniert zu, doch gegen Ende waren die Reihen nicht mehr als solche zu erkennen und es mussten diverse Pflanzen wieder ausgegraben werden, um eine übersichtliche Pflanzung zu haben. Um 13 Uhr war die Aktion beendet. Nun ging es per Auto, Lastwagen, Motorrad, Fahrrad und zu Fuss zurück zum Bürgermeisteramt, wo der Lohn für die getane Arbeit verteilt werden sollte. Gegen 14 Uhr waren alle anwesend und nach der Dankesrede wurde an jeden Helfer, der vorher namentlich von der Gemeinde registriert wurde, je 1 kg Reis und 0,5 l Öl abgegeben. Alle waren zufrieden und hoffen auf eine weitere Zusammenarbeit. Um 16 Uhr verabschiedeten wir uns und nun bleibt nur noch, auf den Regen zu warten.
(R. S.)
Bericht
der 2. Wiederaufforstung in Ankazobe am 4. + 5. Januar
2010
Diese 2. Wiederaufforstung in Ankazobe findet auf dem
gleichen Gelände wie die erste statt.. Sie schliesst
sich unmittelbar an die vorjährigen Jungbäume an.
Dieses Mal werden allerdings nur 250 Bäumchen
gepflanzt. Und weil es im SNGF in Antananarivo keine
Ravintsara mehr zu kaufen gab, haben wir diese durch
die Sorte Canarium madagascariensis (Ramy) ersetzt.
Dieser Baum zählt wie Hazomena zu den Harthölzern
und wird für den Hausbau gebraucht. Ausserdem benutzt
man die getrocknete Rinde in der katholischen Kirche
als Weihrauchersatz. Die anderen Sorten wurden
beibehalten und von jeder 50 Pflänzchen gesetzt. Die
Ramy haben wir bei einer lokalen Vereinigung namens
F.M.S.T. (Fikambanana Miaro ny Sohisika eto Tampoketsa),
einem Verein, zum Schutz des Sohisika in der Region
des Hochlandes, erstanden. (Siehe auch den Artikel
über das Sohisika Reservat).
Am Montag, den 4.
Januar kamen wir mit 50 Hazomena, 50 Ditimena, 50
Palisander und 50 Zahana gegen Mittag in Ankazobe an.
Wir besorgten die 50 Ramy in der Pepiniere von F.M.S.T.
und der Rest des Nachmittags verbrachten wir damit, 5
kg Bonbons in 200 Portionen abzupacken. Denn wie schon
im letzten Jahr wurden aus 15 Gemeinden insgesamt 200
Leute für diese Aktion bestellt. 200 kg Reis und 100
l Öl wurden am frühen Abend geliefert.
Die Pflanzung begann am
Dienstag morgen, den 5. Januar gegen 9h und da wir nur
halb so viele Bäumchen zu setzten hatten wie letztes
Jahr, war die ganze Arbeit schon um 11 Uhr getan. Da
der Himmel sehr grau war und man deshalb noch am
gleichen Tag mit Regen rechnen konnte, musste dieses
Mal nicht gegossen werden. Auch die Vorbereitung des
Terrains mit dem Traktor konnten wir uns sparen, da
die Fläche, die wir heute brauchten, schon beim
letzten Mal mit umgepflügt wurde. Die Aktion lief in
etwa wie im Vorjahr ab. Die einen gruben die Löcher,
die anderen füllten sie mit Mist, der am Morgen von
einem Lastwagen geliefert wurde. Wieder andere setzten
die Jungpflanzen ein. Allerdings haben wir dieses Mal
eine Schnur gezogen, damit die Reihen von je 20
Bäumchen etwas besser erkennbar sind als dies beim
letzten Mal der Fall war.
Kurz nach Mittag fanden
sich alle beim Bürgermeisteramt ein und nach den
diversen Ansprachen, die etwas länger ausfielen, da
man sie am Morgen ausgelassen hatte, ging es an die
Verteilung von Reis und Öl. Jeder Helfer bekam 1 kg
Reis, ½ l Öl und dieses Mal - weil es erst kurz nach
Weihnachten und Neujahr war - , zusätzlich eine Tüte
mit Bonbons und einen kleinen Kalender. Alle waren
zufrieden und gegenseitig wünschte man, dass die
Aktion weitergeht. (R.S.)
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